7:0, 6:1, 4:0: TuRa 07 Westrhauderfehn feierte in dieser Saison einige deutliche Erfolge. Aber der wichtigste „Sieg“ könnte vermutlich ein 0:0 gewesen sein. Denn mit dem torlosen Remis beim
ärgsten Verfolger VfL Germania Leer verteidigten die Fehntjer im vorletzten Saisonspiel ihre Tabellenführung in der Fußball-Bezirksliga. Nach dem „0:0-Sieg“ am Dienstagabend vor der tollen
Kulisse von mehr als 1300 Zuschauern ist der Titelkampf zwar noch nicht entschieden – alle Trümpfe liegen vor dem Saisonfinale am Freitag nun aber bei Westrhauderfehn, das mit einem Heimsieg
gegen das Kellerkind FC Norden die Meisterschaft perfekt machen würde. „Es war diesmal sicherlich kein berauschendes Spiel von uns, aber der Zweck heiligt die Mittel“, sagte TuRa-Trainer Günter
Noormann. „Ich denke nicht, dass sich das meine Jungs noch nehmen lassen.“Leer wahrte durch das Remis immerhin die Chance, den Spitzenreiter am letzten Spieltag noch abzufangen. Gewinnt TuRa
nicht gegen Norden, wäre Germania bei einem Heimsieg gegen BW Borssum Meister. Und patzen TuRa und Leer, könnte GW Firrel der lachende Dritte sein – sofern er heute gegen Ihrhove und Freitag
gegen Strudden gewinnt. Es bleibt also spannend.An all diese Szenarien dachte Michael Zuidema direkt nach dem Abpfiff nicht. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles
versucht, die Partie aus meiner Sicht
90 Minuten dominiert. TuRa hat aber sehr clever verteidigt“, sagte der Germania-Trainer nach dem verpassten Sprung auf Platz eins.
Sein Team gab in der ersten Halbzeit sicherlich den Ton an. Aber energisch durchsetzen konnte sich der spielstarke VfL gegen die beste Defensive der Liga (nur 15 Gegentore) nur selten.
David Korte rettete bei einem Solo von Marek Janssen (11.), eine scharfe Hereingabe von Benjamin Lünemann fand keinen Abnehmer (24.) und ein Schuss von Janssen wurde im letzten Moment von der aufmerksamen Abwehr um die starken Innenverteidiger Tobias Fischer und Max Möhlmann geblockt (37.). Bei der größten Chance fehlten Leer ein paar Zentimeter, als ein toller Janssen-Kopfball knapp am Pfosten vorbeiging (35.). Westrhauderfehn, das auch von Hunderten Fans unterstützt wurde, war nach Standards gefährlich. Nach einem Freistoß von Sönke Weßling kam es zu einer Dreifachchance, an dessen Ende VfL-Keeper Marcel Lücking vor TuRa-Kapitän Stefan Brelage klärte (31.). Kurz vor der Pause rettete Philip Maguru vor Markus Kreutzhecker – wieder nach einem Freistoß.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit agierte TuRa forscher. Dann kam der VfL wieder auf. Aber Eike Begemann legte sich den Ball zu weit vor (61.) und Jan-Hendrik Westermann verzog knapp (74.). Kurz darauf hätte es 0:1 heißen können. Aber Brelage verpasste eine Hereingabe von Marcel Hinz nur um Zentimeter.
Ab der 83. Minute spielte der Gast in Unterzahl. Ole Eucken hatte nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte gesehen. Zu zehnt hatte TuRa noch zwei brenzlige Situationen zu überstehen. Erst ging ein Westermann-Schuss vorbei (85.), dann köpfte Enock Maguru freistehend neben das Tor. So blieb es beim 0:0, das sich für den Gast angesichts der Tabellenkonstellation wie ein Sieg anfühlte. „Es macht einfach Spaß in so einer geilen Mannschaft zu spielen“, sagte Kapitän Stefan Brelage. Läuft es nach Plan, kann er am Freitagabend um etwa 21.55 Uhr die Meisterschale in den Himmel recken. (Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)
Leer: Lücking; Janßen, Westermann, P. Maguru, E. Maguru, Koets, Schmidt, Janssen, Begemann, Horn, Lünemann.
Westrhauderfehn: Bunger; Korte, Fischer, Möhlmann, Douwes, M. Buscher, Eucken, S. Weßling, Hinz, W. Weßling (28. Kreutzhecker/ 88. Degner), Brelage.
Schiedsrichter: Marc Lübbers (Haren).
Zuschauer: 1300.
Kommentar schreiben