Mit gemischten Gefühlen verließen die Spieler und Verantwortlichen des VfL Germania Leer am Freitagabend das Sportgelände des TV Dinklage. Das 1:1 war für die Gastgeber ein schmeichelhaftes
Ergebnis in einem temporeichen Landesliga-Spiel. Germania war die klar bessere Mannschaft und hätte einen Sieg verdient gehabt. Allerding gerieten die Leeraner kurz vor der Pause unglücklich in
Rückstand. Mit einem flach geschossenen Freistoß aus 20 Metern überwand TVD-Kapitän Bockhorst VfL-Torhüter Marcel Lücking - ein Ball, der haltbar aussah. Das passte aber in das Bild der ersten
Halbzeit, in der die Leeraner zwar eine bärenstarke Leistung zeigten, aber auch vom Pech verfolgt waren.
Bereits in der 7. Minute vergab Germanias Benjamin Lünemann einen Foulelfmeter. Zuvor war Enock Maguru von Dinklages Torhüter Frank Lange gefoult worden.
Außerdem war VfL-Trainer Uwe Frieling schon nach zwölf Minuten zu Umstellungen gezwungen, als Patrick Viétor mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden musste. Jan-Hendrik Westermann
rückte für ihn in die Viererkette. Lautstark angetrieben von 30 mitgereisten VfL-Fans ließen Habben (22.), Schlumberger (38.) und Enock Maguru (40.) gute Möglichkeiten für die Gäste ungenutzt.
Ein sehenswerter 25-Meter-Schuss von Lukas Kirschner krachte an die Latte (37.). Dinklages Trainer Stefan Stuckenberg war stinksauer und ließ seine Wut mehrfach an einer Wasserflasche aus, die er
durch die Gegend schleuderte. Vor allem die linke Abwehrseite der Gastgeber hatte Probleme mit den sicher kombinierenden Leeranern.
Nach dem Seitenwechsel bestimmte Germania weiter das Geschehen, konnte aber nicht mehr so viele Torchancen erarbeiten, da die Dinklager Defensive konzentrierter agierte. Möglichkeiten gab es aber
trotzdem. Philip Maguru traf in der 67. Minute mit einem Kopfball den Pfosten, ehe sein Bruder Enock Maguru in der 74. Minute nach Zuspiel von Martin Habben überlegt zum 1:1-Ausgleich einschob.
„Diesen Punkt nehmen wir gerne mit. Leer war die bessere Mannschaft und hätte den Sieg verdient gehabt“, lautete auch das Fazit von Dinklages Trainer Stefan Stuckenberg. „Im Endeffekt überwiegt
bei mir die Freude über den Punkt, auch wenn wir einen Sieg verdient gehabt hätten. Aber nach dem vielen Pech in den vergangenen Auswärtsspielen hätte es ins Bild gepasst, wenn wir so ein Spiel
sogar verlieren. Stattdessen hat sich die Mannnschaft für ihre starke Leistung zumindest noch mit einem Punkt belohnt“, sagte VfL-Teammanager Henning Baumann. „Trotz der vielen Rückschläge im
Spiel haben wir uns mit viel Leidenschaft einen Punkt erspielt. Das spricht für die Moral und den Charakter der Mannschaft“, resümierte Germania-Spieler Thilko Boekhoff, der eine starke Leistung
gezeigt hatte.