Zum Auftakt der Leeraner Hallenfußballkreismeisterschaften vermisste man am Sonnabend einige Trainergesichter. Werner Pastorek vom VfL Germania Leer etwa weilt im Gran-Canaria-Urlaub, sein Vorgänger und jetzige Heisfelder Coach Wlodek Pikula befindet sich in der Heimat in Polen. Dafür saß ein Gast aus Amerika auf der Tribüne in der BBS-Halle. Andreas Bitter, bis zum August Stürmer bei Germania, stattete seinen ehemaligen Mannschaftskollegen einen Besuch ab.
Die hätten fast einen bitteren Abend erlebt, zitterten sich als ranghöchstes Team aber auf den letzten Metern in das große Finalturnier am Freitag.
Im letzten Gruppenspiel lag der Landesligist gegen den SV Holtland (Ostfrieslandklasse A) schon 1:2 hinten – es wäre das Aus für Leer und Weiterkommen für Holtland gewesen. Doch drei Treffer von Benjamin Lünemann, Matthias Goosmann und Paul Tomaszewski in den letzten drei der zwölf Spielminuten verhinderten die Sensation. So zog Leer als Gruppenzweiter hinter dem starken Bezirksligisten GW Firrel sowie dem SV Ems Jemgum und Concordia Ihrhove (beide Gruppe B) in die nächste Runde ein.
Somit kann Andreas Bitter sich seine Jungs ein weiteres Mal anschauen. Erst am
12. Januar geht es zurück nach Denver. Dort lebt der 26-Jährige seit Ende August. An der Regis-Universität hat er ein Sport-Stipendium für seinen Master-Studiengang erhalten. Bei den
amerikanischen Uni-Meisterschaften schied er mit seinem Team erst im Viertelfinale aus.
„Es läuft alles super und ist sehr aufregend. Das ist eine andere Sportwelt. Wir fliegen zu vielen Spielen und übernachten vor den Auswärtspartien meist sogar eine Nacht vorher im Hotel“, erzählt Bitter, der in Ostfriesland auch schon für den BSV Kickers Emden am Ball war. Bitter war in Amerika ein begehrter Kicker – er hatte Angebote von 18 Universitäten. Den Sport in der Heimat erfolgt er auch in der Ferne intensiv. „Zu den Jungs halte ich über das Internet Kontakt“, so der Mann aus Denver, der während des Heimaturlaubs bei seinen Eltern in Augustfehn lebt.
Während die Germanen bis zur Schlussphase gegen Holtland um das Weiterkommen zittern mussten, legte Bezirksligist GW Firrel einen souveränen Auftritt hin. Dort hatte wie bei allen Hallenturnieren
Co-Trainer Walter Hinrichs das Sagen. „Chef“ Uwe Frieling verfolgte die Spiele als Zuschauer von der Tribüne. Was er sah, freute ihn. Beim 2:0-Sieg gegen Leer traf zweimal Heiner Ufkes.
Anschließend fertigte man nach Treffern von Patrick Decker (2), Andre Hinrichs (2) und Ufkes Holtland 5:1 ab. Zum Schluss sorgte Marcel Saathoff für ein 1:0 gegen Nüttermoor. „Die Jungs haben
richtig Lust auf Hallenfußball und wollen den Titel gewinnen“, gab Frieling preis. (Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)
Gruppe A:
Germ. Leer - Firrel 0:2
Nüttermoor - Holtland 1:1
Germ. Leer - Nüttermoor 4:0
Firrel - Holtland 5:1
Germ. Leer - Holtland 4:2
Firrel - Nüttermoor 1:0
1. GW Firrel 3 8:1 9
2. Germania Leer 3 8:4 6
3. Nüttermoor 3 1:6 1
4. SV Holtland 3 4:10 1
In der Zwischenrunde trifft der VfL am Freitag auf den SV Ems Jemgum und FTC Hollen.