Schon seit Wochen fiebert Johannes Poppen dem anstehenden Sonntag entgegen: „Für uns ist das etwas Besonderes. Früher haben wir uns gefreut, wenn Germania Leer zum Freundschaftsspiel in unser Dorf kam. Nun müssen die Leeraner erstmals zu einem Pflichtspiel anreisen“, sagt der Vorsitzende von Grün-Weiß Firrel. Der Bezirksliga-Aufsteiger empfängt den VfL Sonntag (28. Juli) um 18.30 Uhr in der ersten Runde des Bezirkspokals. „Meine Jungs sind heiß auf das Spiel“, sagt auch Firrels Trainer Uwe Frieling.
„Für uns ist das kein Teil der Vorbereitung, sondern das erste Pflichtspiel. Und so werden wir uns präsentieren. Wir haben bewusst eine Woche früher mit der Vorbereitung begonnen und auf dieses
Wochenende hingearbeitet“, erklärt Frieling.
Für den neuen Grün-Weiß-Trainer ist das Duell auch eine kleine Reise in seine eigene Vergangenheit. Der 45-Jährige begann seine Trainerlaufbahn bei der A-Jugend des VfL Germania Leer. „Ich bin
dem Verein dankbar, dass er mir damals die Chance gegeben hat. Auch heute bestehen noch freundschaftliche Kontakte zu Spielern und Verantwortlichen von Germania“, sagt Frieling. Und so gibt es
mehrere Wiedersehen: Die aktuellen VfL-Spieler Ole Andreessen, Jan-Hendrik Westermann und der verletzte Ralf Voorwold wurden in der Leeraner U19-Mannschaft von Frieling trainiert.
Germania Leer reist vom Verletzungspech gebeutelt nach Firrel. Bei einigen Vorbereitungsspielen hatte Trainer Werner Pastorek gerade mal elf fitte Spieler zur Verfügung. Und auch für Sonntag sieht es nicht viel besser aus. Neben den Langzeitverletzten Steven Janßen und Ralf Voorwold fallen voraussichtlich Marvin Walocha (Armverletzung), David Bahne (Schulterverletzung), Benjamin Lünemann (Knieverletzung), Waldemar Kowalczyk (ortsabwesend) und Nachwuchstorhüter Stefan Marpaung (Bänderverletzung) aus. Auch der Einsatz der angeschlagenen Spieler Ole Andreessen und Philip Maguru ist fraglich. Germanias Neuzugang Pawel Grocholski ist noch nicht spielberechtigt. „Trotz des Verletzungspechs haben wir in den letzten Testspiel überzeugt. Wir werden Firrel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Firreler Kader hat viel Potenzial. Das haben auch schon die Testspiel-Ergebnisse gezeigt“, sagt Germania-Trainer Werner Pastorek.
Grün-Weiß verpasste im Test gegen Landesliga-Aufsteiger Bunde (3:3) nur knapp einen Sieg und war gegen Kickers Emden (3:4) die meiste Zeit ebenbürtig. „Wir werden uns auch gegen Germania nicht verstecken“, verspricht Uwe Frieling eine offensive Ausrichtung. Ob er allerdings mit einem oder zwei Stürmern spielen lassen wird, will er erst heute seinen Spielern mitteilen. Mit dem ehemaligen Regionalliga-Angreifer Martin Habben und dem letztjährigen Kreisliga-Torjäger André Hinrichs (30 Tore) kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen. Bei Grün-Weiß Firrel fällt lediglich der Ex-Leeraner Kai-Malte Müseler (Zerrung) verletzungsbedingt aus.